7. Oktober 2025
Wurst vor Zwölf
Wie so vieles entstand auch die Weißwurst durch Zufall.
Im Jahr 1857 gingen dem Münchner Wirtsmetzger Josef Moser am Faschingssonntag die Schafsdärme aus, die üblicherweise für Kalbsbratwürste verwendet wurden. Als Notlösung nahm er stattdessen die dickeren Schweinedärme und füllte sie mit Kalbsbrät. Um ein Aufplatzen der Würste beim Braten durch den dickeren Darm zu verhindern, kochte er sie stattdessen in heißem Wasser. Seine Gäste nahmen die Kreation erfolgreich an und feierten sie. So wurde aus einer Notlösung schnell ein beliebter Trend, der als kulinarisches Wahrzeichen Münchens in die Geschichte einging.
Weißwurst Fun Facts
Warum isst man Weißwürste immer vor 12 Uhr mittags?
Früher, als es noch keine Kühlschränke gab, mussten vor allem frische Fleischerzeugnisse schnell verzehrt werden. Deshalb empfahlen Metzger, die verderblichen Würste vor dem Mittagsläuten um 12 Uhr zu essen. Heute sind sie in der Kühlung natürlich viel länger haltbar, doch die Tradition, Weißwürste
vormittags zu genießen, ist bis heute erhalten geblieben.
Wieso süßer Senf und nicht scharfer?
Süßer Senf fand zur gleichen Zeit wie die Weißwurst Anklang. Da die Weißwurst sehr mild gewürzt ist, würde scharfer Senf ihren zarten Geschmack überdecken. Süßer Senf hingegen harmoniert perfekt. So wurde aus mehreren Zufällen eine kulinarische Tradition.
Wie isst man Weißwürste richtig?
Im Münchner Raum wird die Weißwurst traditionell mit der Hand gegessen. Dabei wird das Brät, also das Innere der Wurst, aus der Haut „ gezuzelt”. Die Konsistenz ist so luftig, dass es auf der Zunge zergeht. Wichtig ist, die Haut nicht mit zu essen.
Warum sind Weißwürste eigentlich weiß?
Weißwürste sind weiß, weil sie nicht geräuchert, sondern im heißen Wasser gegart werden. Zudem enthält sie keine Pökelsalze, die normalerweise für die rote Färbung einer Wurst sorgen. Weißwürste werden meist mit hellem Kalbfleisch hergestellt. Durch die fehlende Räucherung bleibt das Fleisch hell.
